expr:class='"loading" + data:blog.mobileClass'>

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Sich einen Namen für jeden neuen Beitrag auszudenken ist echt schwer...

Da bin ich mal wieder mit einem Eintrag. Um den ganzen Kladderadatsch hier in für euch erträglichen Grenzen zu halten, werde ich fortan nur noch das interessanteste niederschreiben, wenn ihr etwas genauer wissen wollt, meldet euch wie gesagt bei mir oder benutzt die Kommentarfunktion unter dem Text, das geht auch ohne einloggen und anonym. Ich würde mich freuen :-)

Ich möchte bitte nur ne Tasse Kaffee. - Also 'n Bier? - Ka – ffee – Bi – ier. 10.10.14
(Die Überschrift - ein Glanzmoment im kollektiven Gedächtnis alles Simpsons-Fans)
Der gute Weilin hatte uns (Thomas, Anna und mich) schon vor einigen Wochen zu einem Bierfest am 10. Oktober eingeladen (wohl auch ein deutsches Exportgut – oktoberfestähnliche, bierbezogene Veranstaltungen). Die Smogwerte und ein Blick aus dem Fenster ließen zwar eher Bilder eines bedrohlich mit der Sense winkenden und mit knochigem Zeigefinger lockenden Gevatter Tods aufkommen, aber wir hatten diese Verabredung ja schon länger festgemacht und was sind schon Smogwerte, die das 15fache des Grenzwertes der WHO betragen.
Dystopisch von unseren Atemmasken verhüllt ging es also nichtsdestotrotz hinaus und wir trafen uns mit Weilin, um gemeinsam mit der U-Bahn in den Osten der Stadt zu fahren. Als wir an der Haltestelle, an der wir in den Bus umsteigen mussten, Fotos vom Smog und dem machten, was da gewesen wäre, wenn die Luft der eines Disneycartoons entsprochen hätte, fragte Weilin uns nur verwundert, was wir denn da fotografieren . . . Ein gutes Beispiel dafür, wie sehr sich Pekinger oder Leute, die hier bereits seit langem wohnen, an die Zustände gewöhnt haben und wie unvorstellbar das alles für uns ist.
Als wir am Zielort ankamen, dem Hinterhof eines 5-Sterne Hotels, staunten wir nicht schlecht: dort war tatsächlich eine ganze Reihe kleiner weißer Bierstände aufgebaut, es lief chillige („entspannte“) Musik und es waren überproportional viele Ausländer anwesend. Weilin suchte zunächst nach einem Freund, der schon eine Weile vorher angekommen war und fand ihn auch recht schnell. Ein junger Mann aus Korea, im schwarzen Detektivmantel und Brille. Er lebt schon seit über zwölf Jahren in China, dementsprechend gut, was untertrieben ist, ist sein Chinesisch. Wie er selbst uns mitteilte, habe er bereits eine gute Stunde auf uns gewartet und hatte demzufolge schon etwas trinken müssen, sprich 4 Becher Bier, die offensichtlich schon Besitz von ihm ergriffen hatten. Und so war er etwas übereifrig darin, uns zu fragen, was wir zuerst wollten, essen oder trinken, und er, essen oder trinken, tat dies mit, also essen oder trinken, einer Hektik, vielleicht esst ihr am besten erstmal was, die uns etwas anstrengte. Übrigens wollten wir zuerst was essen. Als wir ihm mitteilten, dass wir zwei von uns Vegetarier seien, war er sich zuerst nicht sicher, ob wir da was finden würden. Wir auch nicht. Aber so schwer war es gar nicht, was ohne Fleisch zu finden. Thomas und ich hatten zuerst 'ne mickrige Schale eher geschmacksneutralen Kartoffelsalates. Und dann wir fanden wir aber doch noch was ganz tolles: Falafel mit Hummus, Salat und Brotfladen. Besser schmeckt der in Deutschland auch nicht! War so richtig gut! Und dann setzten wir uns auf eine nahegelegene Mauer, aßen, lauschten der atmosphärischen Musik und betrachteten den Trubel – schön! Nachdem wir aufgegessen hatten, machten wir uns daran, endlich mal einen hinter die Binde zu kippen. Die Auswahl war groß, die Entscheidung viel dementsprechend schwer, aber am Ende hatten wir doch alle so zwei bis drei Becher gekostet. Geschmack ok, Bier halt. Viel interessanter fand ich, was mir Weilins koreanischer Freund, an dessen Namen ich mich leider gerade nicht mehr erinnere, über sich erzählte. In Korea müssen junge Männer man offenbar Wehrdienst leisten, etwas wie Zivildienst scheint es nicht zu geben. Deshalb hat er zwei Jahre in der koreanischen Armee gedient. Dabei war er, da sein Heimatort nahe der Grenze zu Nordkorea verlief, auch an der Grenze stationiert. Die meiste Zeit verbrachte er draußen im Grenzbereich, jeder Zeit in Alarmbereitschaft, falls Nordkorea irgendwas dummes anstellen sollte. Und zu jener Zeit waren die Beziehungen zwischen Nord und Süd wie so oft angespannt gewesen, Drohungen von beiden Seiten ausgesprochen worden. Das Gewehr also immer griffbereit bei sich musste er so einige Alarme über sich ergehen lassen, jedoch waren diese immer nur Simulationsalarme. Das wussten die Soldaten inklusive ihm jedoch natürlich nie, wodurch sie sich bei jedem Alarm in der gleichen furchtbaren Situation vorfanden, nicht zu wissen, ob sie noch lange zu leben hätten oder was überhaupt los sei. Ich fragte ihn darauf hin, dass diese Zeit doch sicherlich sehr schlimm für ihn gewesen sein muss. Er erwiderte, dass sie das auch war. Aber sie habe ihm gelehrt, jeden Moment seines Lebens nach der Zeit als Soldat zu genießen, kleine Dinge wertzuschätzen. Heute macht es ihn schon sehr glücklich, wenn er einfach sein Lieblingsbier trinken kann und mit Leuten wie mir sprechen kann. Was er da so erzählt hat, berührte mich.
Weilin indes war wieder vom Telefonieren zurückgekommen und wir machten uns so langsam alle auf den Heimweg. Was wir machen müssen: ihm deutsche Bier schenken oder ihn drauf einladen. Denn er erzählte uns (etwas traurig, aber vielleicht habe ich das auch überinterpretiert), dass er noch keins gekostet hat.

Samstag, 11.10.14 Luftfilter, Abschlussgala und frische Luft
Heute kam unser Luftfilter an, den wir uns zwei Tage zuvor bestellt hatten. Aber jetzt nicht so ein schickes Teil von Philips oder gar Haier. Nein. Das wäre viel zu teuer, geht bei 800 Yuan für ganz kleine Filter los. Auf der Suche nach einer günstigen und gleichsam effektiven Lösung hat uns dann Katja, die Tochter Frau Drinhausens, den Hinweis mit SmartAir gegeben. Für deren Arbeit sei hier gerne Werbung gemacht, nachfolgend der Link zur Website:
http://smartairfilters.com/en.html

Sie versprechen saubere Luft für nur 200 Yuan, oder, wenn man ein bisschen mehr zahlt, noch schneller sauberere Luft. Und das alles alles nur mittels eines handelsüblichen Ventilators (groß oder klein), eines HEPA-Filters (der auch in den meisten gängigen Filtern der bekannten Marken drin ist) und eines Klettverschlussbandes. Das ganze kann man im Set direkt von den Freunden von SmartAir kaufen oder einfach auf die Links auf der Website klicken, wo sie die Einzelteile zum Selbstkauf verlinkt haben. Dass ihre „Erfindung“ funktioniert, haben sie in etlichen Testreihen nachgewiesen und auch ich konnte schon merklich Erfolge feststellen, die sich zum einen darin ausdrücken, dass ich wesentlich weniger Staub auf meinem Boden habe, und zum anderen, dass der HEPA-Filter nach drei Tagen des täglichen 8 Stundenbetriebes schon merklich seine Farbe in ein ungesundes Grauschwarz gewechselt hat. Einziges Problem (sowohl bei Thomas, als auch bei mir): Es stank höllisch im Zimmer. Wenn ich jetzt sage nach was, werdet ihr sicher lachen: Ziegenstall. Exakt genau so riecht es, ich lüge euch nicht an, und wenn es die Technik erlauben würde, hätte ich hier auch eine Geruchsprobe hochgeladen. Auf Anfrage wurde mir geantwortet, dass das bei einem kleinen Teil der Ventilatoren vorkommen kann und wohl am Lack liegt, den der Hersteller für manche Bauteile des Ventilators verwendet. Wir wurden gebeten, beide Ventilatoren zurück an SmartAir zu schicken, damit sie etwas in der Hand haben, auf dessen Basis sie mit dem Hersteller verhandeln können, dass sie in Zukunft geruchsfreie Lacke verwenden [die Ventilatoren sind schon zurückgeschickt, aber wir warten leider immer noch auf Ersatz].
Die Anschaffung eines Filters war schon lange geplant. Nun aber, angesichts der ersten Smogapokalypse, von der ihr sicher auch in Deutschland gehört habt, endlich auch in die Tat umgesetzt worden. Seit Dienstag Abend/Mittwoch (08.10.) waren die PM2.5 Werte kontinuierlich sehr hoch gewesen (350-460), die Sicht auf 100-200 Meter begrenzt. Man merkt das auch an der Luft, die man einatmet. Besser gesagt merkt man es daran, wenn man die Luft eines halbwegs smogfreien Tages mit der eines versmog(g)ten Tages vergleicht, smogfreie Luft atmet sich irgendwie frischer, was auch daran liegen mag, dass, wenn kein Smog ist, die Temperatur kälter ist. Wie auch immer fühlt es sich einfach klarer und gesünder an. Und ich glaube nicht, dass das Einbildung oder Wunschdenken ist. Des Weiteren schlagen solche Tage ohne einen Sonnenstrahl oder ein paar Wolken bei mir ganz schön aufs Gemüt und ich fühle mich eingesperrt. Was den Wert PM2.5 angeht: PM steht für Particulate Matter, 2.5 gibt den Durchmesser an. PM2.5 schließt also alle Feinstaubpartikel ein, die einen aerodynamischen Durchmesser haben, der kleiner ist 2,5 Mikrometer, und die somit auch bis in die Lungenbläschen selbst gelangen können. Nun darf man nicht dem Trugschluss erliegen, dass ein Wert von beispielsweise 254 PM2.5 aussagt, dass in einem Kubikmeter Luft 254 Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer enthalten sind, dies ist nicht der Fall. Um auszurechnen, wie viel Feinstaub dieser Größe ein Kubikmeter Luft enthält, muss man noch ein paar Rechnungen anstellen. Wie diese Rechnungen aussehen, dass weiß ich allerdings nicht. Schaut doch mal hier nach: http://airnow.gov/index.cfm?action=resources.aqi_conc_calc

Am Abend besuchten wir die Abschlussgala des Kulturfestes, was seit einigen Wochen mit verschiedenen Aktionen auf dem Campus stattgefunden hatte. Die Veranstaltung fand im größten Hörsaal der Uni statt, der mehr einem Theater gleichkommt und in dem auch öfter Filme gezeigt werden und Wettbewerbe stattfinden, als Vorlesungen gehalten werden. An der Gala nahmen Studenten aus allen möglichen Ländern Teil und hatten für ihre Länder mehr oder weniger typische Dinge vorzuführen, wie Tänze, Lieder, Malerei oder Kampfkunst. Moderiert wurde die Show von zwei chinesischen (männlich und weiblich) und zwei ausländischen Studenten (ebenfalls männlich und weiblich), typisch chinesich vorgetragen mit ganz Pathos und „wir freuen uns alle ganz doll und alles ist großartig und weltbewegend“ - ab einem gewissen Grad wird das echt nervig, aber da ging es noch, es hat zumindest niemand vor Rührung geweint ;-) Links und rechts der Bühne befanden sich zwei Videoleinwände, auf denen am Anfang Einführungsvideos und andere schöne Dine zu sehen waren, wie Fotos von der bisherigen Veranstaltungen des Kulturfestes. Als die Gala dann anfangen sollte, wurde, auch ganz typisch Chinesisch, von den Einführungsvideos und Bildern über den Desktop zu der Präsentation gewechselt, die dann durch den Abend führen sollte. Das machte also einen etwas provisorischen Eindruck, was unter dem Gesichtspunkt interessant ist, dass sich hier immer Mühe gegeben wird, dass alles perfekt ist und auf die Minute genau passiert, aber dann erstmal ein paar Minuten auf dem Desktop, übertragen auf zwei großen Leinwänden, die nächste Präsentation gesucht wird. Ich finde das bemerkenswert, hier scheint sich jedoch niemand darum zu kümmern. Die Darbietungen waren dann wirklich toll. Es war sehr kurzweilig und die Lichtregie war eifrig bei der Sache, wenn es auch manchmal etwas zu viel war, besonders, wenn man so einen Laser direkt ins Auge bekommen hat. Besonders überrascht hat mich unsere japanische Mitschülerin Mei Gumi (ihr chinesischer Name ist 桥本惠), die mit einigen anderen Japanerinnen eine Performance der berühmten japanischen Mädchenband AKB48 darbot, richtig abgegangen ist. Mit viel Spannung getanzt und die ganze Zeit gestrahlt die die Sonne selbst – im Unterricht ist sie zwar auch immer sehr gut drauf, aber wesentlich ruhiger, als auf der Bühne. Und eine kanadische Freundin von uns hat mit Gitarrenbegleitung gesungen, bühnenreif, aber reif für ein Bühne renommierter als die unserer Uni. Auch, wenn sie das sicher selber nicht so zugeben würde, wahrscheinlich nur, damit man sie noch mehr lobt ;-) ...  Mehr erfahrt ihr durch die Bilder:

Die chinesischen Moderatoren

Koreanisches Powertrommeln

Die nicht-chinesischen Moderatoren

Unsere liebe Freundin Hyun Soo, aus ganzem Herzen singend

Boogie aus Russland, geht ab wie Schmitts Katze!

Deep deep down, Baby!

Großartige Schlusspose!

Eine mongolische Freundin auf der Violine

Mr. Cool

"Delete Bullying"

Mei Gumi - 桥本惠

Das hat echt richtig gefetzt!!



Wenn ich mich recht entsinne: Tanz aus Aserbaidschan

Rock aus China

Hip Hop aus ...

Eine der Moderatorinnen gab auch eine Showeinlage

Wir alle lieben Korea! Vor allem Bibimbap!

Enthusiasmus ist immer Ansichtssache

What does the Fox say?!

Der heimliche Star und Rosenkavalier des Abends, nicht nur einmal ...

Freundschaft

Party! 

Bitteschön, lieber Herr Putin und die anderen Streithähne

Was uns erwartete, als die Gala vorüber war und wir das Gebäude verließen, hatte niemand von uns erwartet. Kälte. Und was heißt Kälte, nachdem es zuvor wesentlich wärmer gewesen war? Eure Antwort ist sicher falsch, deswegen erzähle ich es euch: kein Smog. Ja, die Vorstellung über schien tatsächlich Wind aufgekommen zu sein, der nun immer noch unaufhaltsam wehte und Peking und allen Bewohnern wieder etwas Erholung verschaffte. Wie eben gesagt, war es zwar dadurch erheblich kälter (ein smogfreier Tag ist zu vergleichen mit einer wolkenlosen Nacht, die ja üblicherweise auch wesentlich kälter ist), aber die Luft dafür umso – Achtung, Wortspiel/witz – atemberaubender. Und seit jenem Abend hat für mich etwas sehr magisches. In Deutschland war Wind nur Wind, nichts weiter außergewöhnliches. Aber wenn ich jetzt den Wind durch die Bäume rauschen höre, weiß ich, was er mit sich bringt: gute, saubere, frische Luft. 我爱你,风 <3
Übrigens sagen manche, dass, wenn der Smog sehr dicht ist, steigt die Kriminalitätsrate. Eine nicht unsinnige Annahme, sehen doch Überwachungskameras bei Smog genauso wenig wie unsere Augen. Zahlen dafür habe ich jedoch noch nicht gefunden. 

Sonntag, 12.10., Kennenlernen mit 珂
Am Sonntag Abend traf ich mich endlich zum ersten mal mit meiner „Buddy“. An vielen Unis der Welt gibt es die Buddy-Programme, wo ausländische Studenten einen einheimischen Studenten als Freund und Helferlein zugeteilt bekommen. In Leipzigs gibt es das auch und natürlich auch hier in Peking. Meine „Buddy“ mit dem hübschen Namen 李珂 lǐkē, ihr deutscher Name ist Katja, denn sie lernt auch Deutsch, lud ich am Abend in das tolle vegetarische Restaurant ein, wo wir zuvor schon einmal mit Weilin gewesen waren (Weilin war an diesem Abend übrigens auch mit einigen Freunden dort essen, wir haben ihn getroffen … Zufälle gibt's). Ke ist 21 Jahre alt und studiert im dritten Semester Internationale Beziehungen. Gebürtig kommt sie aus der Provinz 吉林 jílín, was den Schriftzeichen nach zu urteilen soviel wie 'glücklicher Wald' bedeutet. Sie hat mir erzählt, dass sie sich selbst als 女汉字nǚhànzi bezeichnet. Dieser Begriff beschreibt im Chinesischen Frauen, die auch mal Dinge tun, die hier sonst eher in die Händen von Männern oder 'Boyfriends' fällt. Die Rollenverteilung ist in China noch weitaus differenzierter als in Deutschland, wenn gleich man Frauen- und Männerbild sicher nur bedingt als ähnlich bezeichnen kann. Weil sie also eine eher, wie wir wohl sagen würden, emanzipierte Frau ist, möchte sie später gerne mal einen deutschen Mann finden, viele chinesische Männer würden mit ihrer Einstellung zu vielen Dingen nicht so gut zurechtkommen. Da stimme ich ihr zu. Unter anderem deswegen hat sie jetzt schon fleißig Deutsch gelernt. Beispielsweise hat sie die deutsche Grammatik innerhalb 5 Monaten beigebracht bekommen. Natürlich weiß sie, dass dieser Zeitraum viel zu kurz ist für eine vergleichsweise komplizierte Grammatik wie die des Deutschen. Zum Weiterlernen hat sie ja jetzt aber auch mich (sie wollte unbedingt einen Deutschen als Buddygegenstück haben) und hat sich auch schon mit einem deutschen Deutschlehrer hier an der Schule abgesprochen, der ihr in Zukunft auch ein bisschen Nachhilfe geben wird. Was ich noch interessant finde ist, dass eine ihrer Mitbewohnerin im Wohnheim ebenfalls Vegetarierin ist. Das ist somit die erste chinesische, vegetarische lebende Person, von der ich höre und die ich vielleicht auch mal kennenlernen. Die meisten essen wenig Fleisch oder können auch mal ganz gut eine Weile ohne Fleisch auskommen. Aber bis auf sie habe ich hier noch keine Vollzeitvegetarier getroffen.
Ke konnte mir nun auch endlich einen Platz zum Klavierspielen verschaffen. Im Grunde genommen ganz einfach: Vom Westtor des Campus' aus ein bisschen die Straße runter befindet sich neben einigen übel riechenden, weil meeresfrüchteverkaufenden Imbissen eine schmale Treppe die nach oben zu einer Musikschule führt. Dort kann man nicht nur Instrumente lernen, sondern auch einfach Räume zum Üben mieten. Mit Ke habe ich  mit dann dort eine Mitgliederkarte ausstellen lassen, 200 Yuan aufgeladen und kann nun innerhalb von 4 Monaten so lange spielen, bis mein Geld aufgebraucht ist. Pro Stunde kostet das 10 Yuan, wenn ich vor 13 Uhr übe, nur die Hälfte. Und noch besser: besagte Musikschule betreibt auf unserem Campus auch ein kleines „Piano Coffee“, in dem es ein paar Klavierräume gibt. Also muss ich nicht mal weit raus fahren, ich starte im Grunde genommen praktisch an meinem Wohnheim und steige in den Probenraum ein … Ähhhh ja.
Ke ist mir sehr sympathisch und ich glaube ich ihr auch. Hoffentlich bin ich, wenn sie für ihren Master nach Deutschland kommt, auch noch in Deutschland und nicht schon wieder in China ;-)

Mittwoch, 15.10., Chinesische Vorlesung
Ke hatte mich gefragt, ob ich mir mal eine Vorlesung von ihr anhören wollte, da ich ihr Studienfach sehr interessant finde. Wir besuchten also um 5 Uhr nachmittags die eine Vorlesung aus ihrem Modul „Nationen – Aufstieg und Fall“ (sinngemäße Übersetzung). Es ging um einen Sieg der Mongolei über Russland. Viel mehr habe ich dann auch nicht verstanden. Zum einen hatte der Professor einen etwas stärkeren Dialekt und sprach sehr schnell. Zum anderen kam in der Vorlesung natürlich auch viel zu viel Fachchinesisch vor und Namen, die ich einfach nicht kennen kann. Was er aber so erzählt hat, schien ziemlich interessant zu sein und lustig, immer wieder schauspielerte er und machte historische Persönlichkeiten nach. Zwar saß er dabei und scrollte die ganze Zeit in seiner Word-Datei-Präsentation auf und ab, aber es weder kein bisschen steif.
Was mir diese Vorlesung am deutlichsten gezeigt hat: ich habe noch einen sehr, sehr langen Weg zu gehen, bis mein Chinesisch dafür ausreicht, eine solche Dichte an Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten und zuvorderst natürlich zuerst sprachlich zu verstehen. Aber es hat ja auch niemand gesagt, dass Chinesisch einfach ist.


Donnerstag, 16.10., Nana na na na na na na
Am Donnerstag ist nichts weltbewegendes passiert, bis auf dass ich am Abend auf dem Sportplatz war. Dort waren neben den üblichen unzähligen laufenden, rennenden, sich an Klimmzugstangen hängen lassenden Leuten auch eine Gruppe junger Männer in Camouflage. Diese standen zuerst in Reih und Glied, wurden inspiziert und liefen dann im Pulk Runden auf dem Sportplatz. Dabei schrien sie immer rhythmisch irgendwas (ala „nana na na na na na na – na na na na na na na, falls ihr wisst, was ich meine). Während ich so meine Runden drehte, sah ich draußen auf der Straße, die am Sportplatz vorbeilief, noch die hauseigene, uniformierte Fahnengarde der Uni vorbeilaufen. Sie trugen auch die Nationalflagge mit sich, die jeden Morgen auf einem kleinen Platz in der Nähe des Osttores gehisst wird (also wie jeden Morgen auf dem Tiananmen, bloß in klein). Als ich mich noch wunderte, warum sie zu so später Stunde, als die Sonne schon längst weiter westlich schien, noch die Fahne spazieren tragen, kam ich bei meiner nächsten Runde wieder an ihnen vorbei. Sie standen jetzt auf dem Sportplatz und übten Stehen. Ihr 'Anführer', stilecht mit Degen, schaute sich dabei jeden genau an und rückte gegebenenfalls zurecht, was nicht adrett war. An den drei Fahnenmasten am Eingang zum Sportplatz übten derweil zwei andere studentische  Gardisten die Nationalflagge und Universitätsflagge sekundengenau zur Marschmusik, die von einem dritten mit seinem iPhone leise abgespielt wurde, zu hissen. Das Hissen der Nationalflagge ist in China also etwas allgegenwärtiges, selbst in Schulen geschieht das (auch damals in Suzhou gab es an der Schule jeden Montag Morgen einen Fahnenappell mit Schülern in Festuniform). Hat sicher was mit Patriotismus zu tun, aber bestimmt auch noch andere Hintergründe, die ich aber noch nicht herausgefunden habe.
Eine unserer Lehrerinnen fand es übrigens sehr seltsam, als wir ihr erzählten, dass es in Deutschland so gut wie nie einen Fahnenappell gibt oder zumindest einen sehr geringen Stellenwert einnimmt. Bisher hatte sie gedacht, dass es in jedem Land jeden Morgen Fahnenappelle gibt.

Freitag, 17.10., SingSingSing
Am Freitag Abend trafen wir uns mit Hyun Soo, einer kandisch-koreanischen Freundin, Jiangling, Annas Mitbewohnerin und ganz vielen anderen Leuten aus Korea, Taiwan, Argentinien, Ukraine, Russland, Chile und Brasilien in der Küche des besten Studentenwohnheims, da, wo auch sehr viele koreanische Studenten wohnen. Hyun Soo hatte für alle Fleischesser koreanisches Hühnchen bestellt und für die Allgemeinheit Bier und Cola. Thomas und ich hatten uns zuvor etwas von einem Koreaner im Kaufhaus gegenüber der Uni geholt. Die gemeinsame Sprache war, glücklicherweise, Chinesisch und nicht Englisch. Der Russe und der Argentinier sind beide schon mit15/16 Jahren nach China gekommen und haben hier ihren Schulabschluss gemacht, was ich sehr bemerkenswert finde. Würde ich unter den gegebenen schulischen Bedingungen hier nicht machen. Dafür ist ihr Chinesisch jetzt beneidenswert...
Nach dem Essen machten wir uns mit Taxis auf nach 五道口wǔdàokǒu, einem kleinen Stadtteil im Norden der Uni, wo es neben viele koreanischen Restaurants und Karokebars auch sehr viele westliche Bars und Restaurants gibt. Zuerst begaben wir uns eine Kneipe, die nach einem Monat Zwangspause, weil sie den Anwohnern wohl zu laut gewesen war, wieder geöffnet hatte und es deswegen für alle Freibier gab. Dementsprechend voll war es, vor allem mit Ausländern. Als wir kamen, wurde zum Glück gerade ein großer Tisch frei, den wir uns sogleich unter den Nagel rissen und an dem wir auch alle Platz fanden (so 10-12 Leute). Gegen die Lautstärke von Musik und Gerede ankämpfend unterhielten wir uns ein wenig, rauchten Shisha, und spielten dann sehr lustige koreanische Trinkspiele mit Hasen und Karotten … Müssen unbedingt mit nach Deutschland gebracht werden ;-)
Dann ging es so gegen um 12, halb eins zum Karaoke. Erst steuerten wir eine chinesische Karaokebar an, die aber zu teuer war, weswegen wir in einer weitaus günstigeren koreanischen endeten. Ungeachtet koreanisch oder chinesisch, asiatische Karaokebars sind klasse! In Deutschland kennt man derlei Zeitverteib nur von zu heimischen SingStar-Abenden oder aus Karaokebars mit einer Bühne, auf der man sich dann gegebenenfalls vor bekannt und unbekannt zum Löffel machen darf. Hier jedoch gleichen Karaokebars eher einem Labyrinth aus unterschiedlich großen Räumen. In jedem befindet sich ein großer Flachbildschirm und es gibt zwei Mikrofone. Aus einem Katalog kann man aus allen möglichen Liedern aussuchen. Es gibt natürlich haufenweise chinesische, koreanische und japanische, aber auch sehr sehr viele englische, ein paar spanische und manchmal sogar deutsche Lieder. Für die Getränke muss man Mondpreise zahlen, somit werden die relativ günstigen Einrisspreise ausgeglichen, die meisten Besucher trinken aber deswegen einfach vorher, wie wir, oder schmuggeln eigene Getränke mit rein. Wir sangen dann noch so bis etwa um halb drei, Hyun Soo stach uns natürlich alle aus. Aber es geht ja nicht darum, wer am besten singt, sondern dass alle Spaß haben. Und den hatten wir auf jeden Fall. Mit Taxis kamen wir alle wieder zurück zur Uni und fielen so gegen 3 zufrieden und kaputt in unsere Betten.

Samstag, 18.10., Sommerpalast mit 珂
Ke lud mich heute in ein anderes vegetarisches Restaurant ein, dass ihre vegetarische Mitbewohnerin vorgeschlagen hatte. Ein bisschen unscheinbar zwischen zwei nicht mehr vorhandenen Restaurants und mit einer Fassade, die auch mehr einer Baustelle glich, aber dennoch sehr schick eingerichtet, eher, wie ein „hippes und jugendliches“ Leipziger Restaurant, in hellen Tönen, mit Bäumen als Dekoration und Stühlen von IKEA. Da die Karte vollständig auf Chinesisch war und ich nicht wirklich viel Lesen konnte außer ein paar einzelnen Zutaten, bestellte Ke für uns beide. Es gab Chips von denen ich gerade nicht mehr weiß, aus was sie gemacht waren, einen Salat (Salat gibt es jetzt in China in fast jedem Restaurant, und es schmeckt auch wie im Westen … wer weiß, warum), für mich extra eine gefüllte Kartoffel (die Füllung schien ebenfalls aus Kartoffel mit irgendetwas anderem zu bestehen) mit Käse überbacken, dann noch eine Pizza mit  Schinken aus Seitan und Zwiebeln und zu guter Letzt noch eine art Sandwich mit Pilzfüllung – alles sehr sehr lecker und rund! Schön, dass Ke da so offen ist und auch keine Probleme hat, vegetarisch zu essen!
Mit vollem Bauch ging es dann in den 颐和园 yíhéyuán (Garten der Erholung und des Friedens), den Sommerpalast des Kaisers. Er wurde Mitte des 18. Jahrhunderts von 乾隆 qiánlóng, dem 4. Kaiser der Qing-Dynastie (1644-1912) errichtet, danach jedoch mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Die fast 300 ha große Anlage beherbergt Tempel, Wohngebäude, Wandelgänge, Hallen, Gärten, ein Marmorschiff, riesige Brücken und den großen 昆明湖 kūnmínghú, den Kunming-See. Ke konnte mir viele Details über den Park erzählen, von denen ich tatsächlich auch einiges verstand, was einerseits eine Herausforderung war, da natürlich alles auf Chinesisch stattfand und andererseits, da Wochenende war, überall 人山人海 rénshān rénhǎi, also Menschen wie Gebirge und Ozeane. Ke meinte, ich sollte nochmal unter der Woche wiederkommen, da wären sehr viel weniger Menschen da. Werde ich sicher tun, denn es gab dort echt schöne Motive (nicht, dass Menschenmassen nicht auch spannend wären, aber denen werde ich schon noch oft genug begegnen)



P I Z Z A ! ! !

Biolek hätte dazu sicher "Interessant ... " gesagt, aber es war echt lecker
Kartoffel mit undefinierbarer Füllung

Keine Mütze, keine Führung

Der Kranich, 鹤, steht für ein langes Leben und
verheißt also Glück, passend dazu im Hintergrund: 樂壽堂,
die Halle des Glücks und des langen Lebens

Wunderschöne, detailreiche Malereien, die verschiedene
Geschichten verbildlichen

Hutverkäufer, die Hüte sind aus Kunststoff und lassen sich in
ganz viele Formen bringen und sehen furchtbar aus








Und sonst so?
Mittlerweile finde ich den Unterricht ganz annehmbar. Zumindest, was den Umgangssprache-Unterricht angeht, den ich ja am Anfang am schlimmsten fand. Aber unsere Lehrerin hat mit uns jetzt tatsächlich schon öfter Übungen gemacht, wo wir tatsächlich frei sprechen durften, zum Beispiel darüber, wei es mit dem Verkehr und öffentlichen Nahverkehr in unseren Herkunftsländern ausschaut. Dass diskutierten wir erst zusammen mit ihr, dann in kleineren Gruppen ausführlich und zum Schluss nochmal mit dem ganzen Kurs. Auch unsere Lehrerin beteiligte sich rege, fragte interessiert und hatte offensichtlich wirkliches Interesse daran, etwas von uns zu erfahren, super! Was ich auch gut finde, was aber schon immer war, dass eingesammelte Aufsätze kontrolliert werden und immer mit hilfreichen Kommentaren und ein paar anspornenden Worten am Ende versehen werden. Manche Hausaufgaben, für die man sich lange Zeit nimmt, wie mit anderen Dialoge ausdenken, werden in der nächsten Stunde überhaupt nicht mehr besprochen. Der Großteil des Unterrichts ist jedoch immer noch nicht das, was ich mir persönlich unter gutem Unterricht vorstellen würde, was sicher auch eine Frage des Kulturkreises und der Lern- und Lehrgewohnheiten ist. Im Hörverstehensunterricht schauen wir uns öfter mal Serien an, was nicht schlimm wäre, wenn das nicht solche &“=%)!W)!/F“!!* Schnulzen wären, die erstens synchronisiert sind, weil man sich nur Schauspieler leisten kann, die gut spielen, aber nur schlechtes Hochchinesisch sprechen und zweitens Schnulzen, die teilweise nur so vor sich hintriefen von gefühlsschwangerer Musik, die dann auch gerne mal so laut ist, dass man das eigentliche Gespräch gar nicht mehr verstehen würde, gäbe es keine chinesischen Untertitel. Verzeiht, aber das ist echt so schlecht gemacht, so fernab jeglicher Realität, sei es westlicher, sei es chinesischer, das ist so dermaßen pathetisch und tränendrüsenstimulierend, dass mir regelmäßig die Galle hochkommt … sowas hat weder in gutem noch in schlechtem Sprachunterricht was verloren. Noch schlimmer, dass dieser - nochmal Verzeihung - Schrott unsere Lehrerin jedes mal tatsächlich weinen lässt, was an sich kein Problem ist, wo ich aber einfach nicht verstehe, warum sie auf sowas anspringt. Gut, dass sie uns vor kurzem aufschreiben lassen hat, was wir gut und was schlecht finden. Und heute haben wir tatsächlich mal was interessantes angeschaut, wo sich ein Internetjournalist aus Anlass eines Falles, wo ein Kind auf einer Rolltreppe gestorben ist, über die Erziehungsambitionen so mancher chinesischer Eltern zu Recht echauffiert, die ihr Kind zwar mit zwei Jahren in den Klavierunterricht schicken, ihnen aber nichts darüber beibringen, dass man im Fahrstuhl nicht auf- und abspringt oder auf der fahrenden Rolltreppe umher rennt, da das im Alter von 2 oder 3 Jahren nun mal wirklich böse enden kann. Ausrufezeichen.

Vor ein paar Tagen habe ich mir noch ein Zugticket nach 大连 dàlián gekauft, jetzt kann ich endlich meinen Freund dort besuchen. Dabei möchte ich mich herzlich bei der Regierung bedanken, die allen Pekingern diese unverhofften zusätzlichen Ferientage beschert haben. Alles aus dem einfachen Grund, dass Anfang Mitte November in Peking die APEC stattfindet, ein Asiatisch-Pazifisches-Wirtschaftsforum. Um allen werten Gästen einen bleibenden, also nicht versmog(g)ten Eindruck Pekings zu verschaffen, hofft man durch die zusätzlichen Ferientage darauf, dass einige Bürger die Stadt verlassen und verreisen oder einfach auch nur weniger Auto fahren. Zusätzlich werden für die Zeit von fast zwei Wochen einige Kraftwerke und Fabriken heruntergefahren oder ganz abgeschaltet, um auch wirklich sicherzugehen, dass die Konferenzteilnehmer einen klaren Durchblick behalten. Mein Papa meinte dazu, „wie in der DDR“. Mag sein. Aber ich hab frei, also was soll's.
Und noch was: ich vergesse erstaunlich viele deutsche Wörter. Heute im Unterricht das chinesische Wort für … gelernt, 犹豫 yóuyù. Ich wollte das deutsche Wort aufschreiben, ich wusste, was das chinesische meint, weil daneben die englische Übersetzung stand. Aber das Deutsche wollte mir ungewöhnlich lange 5 Sekunden nicht in den Sinn kommen. Und dass geht mir immer öfter so. Da will man eher automatisch auf Chinesisch was sagen, als auf Englisch oder geschweige denn Deutsch... Ich möchte diesen Teppich glaube ich einfach wirklich nicht kaufen.

Das war es auch … schon wieder. Seit meinem letzten Eintrag ist gewiss viel Wasser den Changjiang hinuntergeflossen, aber ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel. Blog schreiben ist wie schon oft gesagt recht zeitintensiv. Und nebenbei habe ich ja auch ganz viele andere Sachen, die anstehen. Zum Beispiel muss und will ich unbedingt mal wieder alle nützlichen Vokabeln, die sich so in letzter Zeit angesammelt haben, wiederholen. Und gestern hat mit Ke ein Buch gegeben zweier Chinesen, die in Prag unterwegs waren und darüber einen Reisebericht geschrieben habe, das möchte ich auch anfangen. Ihr seht also, ich bin gut beschäftigt. Über Kommentare und/oder Fragen freue ich mich nach wie vor. Oder ober Pakete zu Weihnachten. Das ist zwar erst in zwei Monaten, aber sowas will ja von langer Hand geplant sein. Plätzchen backen dauert ja schließlich auch seine Zeit.

姐们儿,哥们儿,待一会儿见!

3 Kommentare:

  1. Ui, das waren ja wieder viele Infos - toll! Und kein Wunder, dass Blogeinträge da zeitintensiv sind. Auch die Bilder haben mir wieder gut gefallen. Von diesem Kultufest wären auch ein paar Videos spannend gewesen, gibt es da vielleicht welche im Internet? Und Bilder von dir mit Atemschutzmaske? Damit wir wissen, worauf wir uns gefasst machen können. Weihnachtspakete sind schon im Kopf und ganz bald in Arbeit... :)

    AntwortenLöschen
  2. Ich bedanke mich bei Dir für so viel Interessantes, das man kaum verarbeiten kann. Wenn Du so weiter machst, kannst Du eigentlich später alles zusammenfassen und ein Buch mit dem Titel "Mein Studienaufenthalt in China" rausgeben.
    Ich wünsche Dir weiter so viel gute Erlebnisse und viel Spaß beim vertiefen der chinesischen Sprache. Merkt man da eigentlich etwas von Advent?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Viele Dank für die netten Worte!! Das freut mich sehr.
      Von Advent oder auch Vorweihnachtszeit merkt oder merkte man schon was. Es ist ja nicht so, dass Weihnachten hier gänzlich unbekannt ist. Aber klar, es ist total anders als in Deutschland oder andern Ländern, wo Weihnachten wohl als wichtigstes Fest gelten kann. Es wird dekoriert, man hört Weihnachtslieder, selbst hier auf dem Campus werden wir damit über die überall installierten Lautsprecher damit beschallt. Hauptsächlich dreht sich aber alles, wie ja in Deutschland mittlerweile auch immer mehr, ums Kaufen und Rabattaktionen. Es ist auch ein ungefähres Verständnis davon vorhanden, wie wichtig Weihnachten in manchen anderen Ländern ist und das Werte wie Liebe und Frieden zu dieser Zeit besonders wichtig sind. Aber der Advent an sich ist zum Beispiel nicht bekannt. Und neulich fragte mich eine chinesische Freundin, warum denn alle an Weihnachten in die Kirche gehen (ich bin zwar selbst nicht christlich, aber wusste dennoch erstmal nicht so recht, ob sie diese Frage ernst meint).
      Und dann fehlt natürlich die Familie, die für mich ein ganz elementarer Bestandteil Weihnachtens ist. Und das ganze Vorbereiten und Backen und Weihnachtsmarkt und sowas :-) Aber nächtese Jahr hab ich das ja wieder.

      liebe Grüße
      Philipp

      Löschen