Yangshuo mit Thomas
Nach
langer langer Zeit mal wieder ein Eintrag von mir. Auf meiner
Festplatte befindet sich noch ein fast fertig geschriebener, aber ist
eben nur fast fertig geschrieben.
Holt euch doch noch einen Tee oder Kaffee, bevor dieser Eintrag mit vergleichsweise vielen Bildern fertig geladen ist.
Mittwoch, 10. Dezember
Für
den Mittwoch hatten Thomas und ich einen Flug nach Yangshuo阳朔,
ein Kreis in der südwestlichen Provinz Guangxi 广西,
gebucht (hin und zurück 177€ pro Person). Um 6:40 Uhr morgens.
Deswegen sind wir gegen um eins in der Nacht aufgestanden, um uns
noch fertig zu machen und dann um 2:45 Uhr unser bestelltes Taxi zum
Flughafen in Pekings Nordosten zu nehmen. Die ganze Fahrt kostet uns
130 Yuan und dauerte nicht einmal ne halbe Stunde. Somit hatten wir
dann am Flughafen noch viel Zeit zum Totschlagen, die wir mit der
Suche nach Essbarem verbrachten. Am Ende saßen wir dann in einem
Costa Coffee, tranken Kaffee/Tee, aßen ein paar Kleinigkeiten und
lauschten der Weihnachtsmusik, die uns aber so gar nicht in
weihnachtliche Stimmung zu versetzen vermochte. Indes stieg Thomas'
Aufregung und die damit verbundene Übelkeit, ich versuchte ihn zu
beruhigen. Um sich zu beruhigen hatte er dann aber auch noch so genug
Zeit, da wir aufgrund der
Dunkelheit, des Nebels und natürlich vor
allem des Smogs erst zwei Stunden später als geplant losfliegen
konnten und vorher diesen Ausblick bewundern durften:
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Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. |
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Beim Flug war es wesentlich besser. Was für ein Blau ... |
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Der kleine Mond. |
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Stausee |
Los
ging es dann doch irgendwann, womit die Aufregung bei Thomas wieder
vollkommen präsent war, während ich mich wie die Schneekönigin
über den Start freute, weil ich das einfach immer ein ganz tolles
Gefühl finde.
Der Flug ging ohne große Turbulenzen von statten,
wir kammen halt nur mit
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Guilin Flughafen, schaut trist aus, war es auch, aber geile Luft! |
zwei Stunden Verspätung auf dem Liangjiang
两江 Flughafen, 80km von
Guilin 桂林 (Stadt des
Duftblütenwaldes) entfernt, an. In Ermangelung großer kulinarischer
Auswahl, sei es aufgrund, der horrenden Preise oder aufgrund des
nicht vorhandenen vegetarischen Essens, landeten wir schließlich bei
KFC, wo wir jeder ne große Pommes und eine Portion Kartoffelbrei
hatten. Dass der Kartoffelbrei nicht unserer Idealvorstellung
entsprochen hat, muss hier nicht erwähnt werden (aber wer halt
Erwartungen hat, ist selbst Schuld). Dieses fürstliche Mahl nahmen
wir vor dem Flughafen ein.
Weiter
ging es dann ganz bequem mit dem Bus (50 Yuan) Richtung Yangshuo, die
Karten konnte man direkt am Flughafen erwerben, bequemer geht’s
nicht. Auf der Busfahrt lernten wir einen Australier kennen, der mir
vor allem aufgrund seines exzessiven Gebrauches des Wortes „fuck“
in Erinnerung geblieben ist … eine Eigenschaft, die ich an vielen
Englisch-Muttersprachlern überaus nervig finde. Während der Fahrt
konnten wir schon die wunderbare Landschaft ringsrum bewundern, wenn
auch etwas vernebelt und diesig (anders als in Peking aber nicht aus
Smog bestehend). Felder soweit das Auge reichte, hier und da eine
kleine Ortschaft und immer präsente Hügel, für die die Guilin
umgebende Landschaft so bekannt ist.
Nach
etwa zweieinhalb Stunden kamen wir dann am Nordbusbahnhof (warum
heißt es eigentlich nicht Bushof..?) von Yangshuo an. Was uns neben
der frischen und reinen Luft und der tollen Umgebung noch wissen
ließ, dass wir nicht mehr in Peking, sondern in vergleichweise
tiefer Provinz waren, waren die ungeteilte Aufmerksamkeit, die uns zu
Teil wurde direkt nachdem wir den Bus verlassen hatten. „TAXI!
HELLO! TAXI! BAMBOO BOAT! HELLO SIR! BAMBBOO BOAT!“ - „Nööö...
lass mal ...“ Den Weg zu unserem zugegebenermaßen recht weit
entfernten Hostel haben wir nämlich zu Fuß in Angriff genommen, um
auch schonmal einen Eindruck von dem Ort zu bekommen. Sind dann ab
und an stehen geblieben, haben geschaut, haben uns anschauen lassen,
haben Fotos gemacht, haben uns verlaufen, haben nochmal den
Australier wiedergetroffen, haben in Läden reingeschaut, einen
ersten Ausblick auf den Fluss Li geworfen und uns gefreut, wie schön
hier doch alles im Gegensatz zu Peking ist.
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Die ersten Eindrücke . . . |
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Der Fluss Li 漓江 |
Schließlich
kamen wir dann auch wohlbehalten in unserem Hostel an. Das war, wie
im Internet beschrieben wirklich abseits und sozusagen in einem
kleinen Dorf, in der Gegend befanden sich noch einige andere Hostels
und ein paar Häuser, Felder und Höfe, von denen am Abend öfter mal
das gequälte Quieken von Schweinen zu uns dringen sollte (wurden
wahrscheinlich geschlachtet..). Das Hostel sah von
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Das Haus direkt neben dem, was gerade
gebaut wird, war das Hostel |
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Blick aus dem kleinen Café |
außen eher normal
bis ein wenig heruntergekommen aus, war von innen aber echt sehr
gemütlich: es gab ein kleines Café/Restaurant, eine Dachterrasse
mit Billardtisch, darüber nochmal eine Dachterrasse, eine
Dachdachterrasse sozusagen. Auch unser Zimmer konnte sich sehen
lassen, es war zwei kleine, aber gemütlich: Doppelbett auf so einem
ganz geschlossenen Bettkasten (ja, war toll, ist aber schlecht zu
beschreiben), alles mit Holz verkleidet, Klimaanlage, Heizdecke und
Privatbad. Nur kalt war es leider sehr. Wir befanden uns zwar
ungefähr 2000 Kilometer entfernt von Peking und einige Breitengrade
südlicher, aber die feuchte Luft ließen die vergleichsweise milden
Temperaturen doch schon sehr kühl rüberkommen. Nachdem wir
ausgepackt hatten, gingen wir runter ins Cafe, wo wir Bekanntschaft
mit Jane (hat Englisch und Tourismus studiert) machten, die in diesem
Hostel sowas wie die Managerin zu sein schien, was sie nicht war,
aber sie hinterließ bei uns aufgrund ihrer sehr aufgeschlossenen Art
und ihrer Redefreude diesen Eindruck. Mit ihrer gelegentlichen Hilfe
legten Thomas und ich uns einen Plan für die kommenden Tage zurecht,
denn alles so auf Teufel komm raus zu machen liegt uns zum Glück
beiden nicht so. Und da sich unsere Bäuche fleißig beschwerten
(bisher hatte es ja nur Pommes und Gourmetkartoffelbrei gegeben),
bestellten wir uns jeder noch einen Veggieburger …. und dann
teilten wir uns noch eine vegetarische Lasagne (also so hieß das
Gericht, hatte aber nicht sehr viel mit einer Lasagne zu tun, bis auf
den Käse und Nudeln, war aber dennoch bekömmlich). Eigentlich wäre
dann noch etwas Zeit gewesen, es war erst so um sechs, aber bis wir
dann irgendwo hingekommen wären, hätte das viel zu lange gedauert.
Deswegen gingen wir dann aufs Zimmer, packten noch etwas aus,
erzählten und schliefen dann gegen um zehn ein.
Donnerstag, 11. Dezember
Um
unseren straffen Plan auch durchziehen zu können und auch, weil wir
ja schon früh schlafen gegangen waren, standen wir am Donnerstag um
8 Uhr auf und ließen uns im Café das Frühstück mit Toast, Rührei,
Marmelade, Butter, Kaffee, Saft und Joghurt mit Müsli und Banane schmecken.
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Lägga! |
Um 10
Uhr holte uns dann das vom Hostel für uns bestellte Privattaxi ab
und kutschierte uns durch eine von mit Plastefolien abgedeckten
Kumquatbäumen gesäumte, hügelige Landschaft, bis wir schließlich
auf einer etwas höher gelegenen Teeplantage ankamen. Die
angekündigte Führung mussten wir nicht mitmachen, was auch ganz gut
war. Auf diese Weise konnten wir uns nämlich ganz frei und ohne Eile
auf der sehr weitläufigen Plantage bewegen. Da es Winter ist waren
die Teebäumchen natürlich weniger saftig grün und die Blätter
schon sehr groß und kräftig (für guten Tee müssen die Blätter in
sehr jungem Zustand geerntet werden, dann sind sie noch sehr zart und
klein; Frühlingstee wird oftmals die beste Qualität zugesprochen).
Die Aussicht und die Atmosphäre waren dennoch atemberaubend. Die
Teeterrassen schlängelten sich auf den Hügeln entlang, an Wegen
standen größere, alte Teebäume, und in der Umgebung sahen wir auch
wieder die eingepackten Kumquatbäume. Es ging ein leichter Wind und
es war wunderbar ruhig, die Luft war frisch. Schon bei der Ankunft in
Guangxi fiel uns ohne Zweifel auf, dass man den Unterschied zwischen
extrem verschmutzter Luft und sauberer Luft merkt. Es ist wie immer
schwer zu beschreiben woran, aber allgemein gesagt fühlt sich das
Einatmen einfach besser an, klarer, frischer und leichter. Thomas und
ich machten dort an viele Bilder, auch Suchbilder in der Teeplantage.
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"Die Teeplantage ist mein Zuhause, ich verlasse mich darauf, dass ihr sie alle schützt." Derartige Auffroderungen zum Schutz von Grünflächen oder natürlichen Umgebungen findet man in China oft, meistens werden sehr blumige und verniedlichende Formulierungen verwendet, wie zum Beispiel auch "Vorsicht! Das kleine Grün wächst! Störe es bitte nicht dabei!". |
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Vermutlich ein Teil des Gesteins, aus dem auch die unzähligen Karsthügel der Region bestehen. |
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Kumquatbäume in Plastkfolie eingepackt, da sie sonst wegen des Regens schnell verfaulen würden. Außerdem funktioniert das alles natürlich auch wie ein Gewächshaus. |
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Teebäumchen und Kumquats soweit man blicken kann. |
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Wer findet den Thomas? |
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Idylle |
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TANZ! |
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"Seht eure prachtvollen Ländereien, Sire!" :P |
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Windschief oder baufällig? |
Wir
saßen dann auch einfach eine Zeit lang auf einer kleinen
Aussichtsplattform und haben den Ausblick und die Ruhe genossen –
das haben wir wirklich sehr vermisst, dass fiel uns da erst richtig
auf. Wir machten uns dann auf den Rückweg zu der
kleinen
„Basisstation“ der Teeplantage und durften dort noch einer
Teezeremonie beiwohnen, wo uns eine sehr liebe junge Dame die
verschiedenen Tees der Plantage kosten ließ.
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Duftblütentee mit Grüntee |
Grüntee,
Roter Tee (in Deutschland als Schwarztee bekannt) und Blumentee aus
den Blüten der Duftblüte oder Osmanthus, von der die zuvor erwähnte
Stadt Guilin ihren Namen hat. Einer der roten Tees roch und schmeckte
sogar nach Schokolade, und das natürlich ohne Zusätze. Wirklich
faszinierend, wie unterschiedlich Tees schmecken können, und welchen
Einfluss die Aufgussart auf den Geschmack
hat. Wer die Gelegenheit
hat, sowas mal zu machen, auf jeden Fall nicht entgehen lassen! Wir
haben dann auch noch jeder ein bisschen Tee eingekauft und wurden
dann wieder zurück zum Hostel gefahren.
Dort
mieteten wir uns dann zwei Räder und erkundeten die Gegend. Wir
entdeckten einen kleinen Teich mit einem sehr neugierigen Hund, und
etwas weiter die Straße rauf noch etwas, was aussah wie ein Gedenk-
oder besser Grabstein, der aber recht zugewachsen war. Noch etwas
weiter die Straße rauf standen dann einige große weiße Gebäude,
innen noch völlig leer. Vielleicht soll daraus mal eine Schule
werden oder ähnliches. Oder es hatte irgendwas mit der den Hügel
hinunter liegenden Polizeistation zu tun (es sah danach aus), die
ausgestatte war mit Basketballplatz, Tischtennisplatten und einem
dunkelgrün-hellgrün gestreiften Fußballplatz, der durch seine
Farbgebung schon irgendwie in die Umgebung passte, aber so aufgeräumt
und unbenutzt wirkte, dass er eben auch schon sehr aus dem ganzen
Umfeld herausstach.
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Er passt auf. |
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Grab. |
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Wo kann man in Peking schon mal nur drei Leute auf der Straße sehen. |
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Haus am See. |
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Seltsam leer war es dort... aber der Fußballplatz war in Topzustand |
Als wir uns fertig umgesehen hatten, fuhren wir
in die Stadt. Dort suchten wir uns zunächst was zu essen. Da wir
nicht lange rumsuchen wollten, landeten wir schon bald bei kalten
Gurken-Nudeln 黄瓜两面,ein
Gericht aus der Provinz Shanxi 陕西,
die mit Gurkenstreifen, Erdnüssen, Koriander und etwas Essigund Sojasoße sehr
lecker schmeckten. Wirklich sehr sehr geile Nudeln …
Nach
dieser kleinen Stärkung machten wir uns zur Weststreet 西街
auf, die Haupttouristenstraße von Yangshuo. Touristenstraßen
sind in China ein in nahezu jeder halbwegs großen und für Touristen
attraktiven Stadt anzutreffendes Phänomen. Entweder ist es ein extra
gebauter oder renovierter Straßenzug oder ein relativ
ursprünglicher. In
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Weststraße |
jedem Fall finden sich auf beiden Seiten
Geschäfte an Geschäften, die alles verkaufen, von kitschigen
Souvenirs über kulinarische Spezialitäten bis hin zu teuren Einrichtungsgegenständen … Manchmal hat man Glück und findet was
schönes, so erging es Thomas und mir. Wir ließen uns von einem Mann
unsere chinesischen Namen in ein Stück Knochen schreiben, und es
sieht wirklich gut aus. Er sagt, er hat Kalligraphie studiert, ob
jetzt an einer Uni oder im Selbststudium, war nicht ganz klar. Wir
haben uns dann noch eine Weile mit ihm unterhalten, was ihm
sichtliche Freude bereitet hat, er meinte auch, wir sollten nochmal
wiederkommen die Tage. Netter Kerl. Da sich unser Interesse an der
Straße danach relativ schnell erschöpfte, entschieden wir uns dazu,
den Aufgang zu einem kleinen Häuschen auf einem Berg zu suchen, das
wir aus der Entfernung gesehen hatten. Nachdem wir zunächst einen
Park durchquert hatten, in dem Kinder mit einem Ball, der den Kopf
Spidermans darstellte, spielten und Leute spazieren gingen, fanden
wir die etwas im Dunkeln liegenden Stufen und machten uns an den
Aufstieg. Je höher wir kamen, umso banger wurde es Thomas. Die
willkürlich hohen Stufen und das wenig vertrauenerweckende rostige
Geländer in etwas mehr als Hüfthöhe ließen aber auch mich
angesichts des steil abfallenden Felsens sehr bedächtig laufen..
Oben angekommen hatten wir dann einen wunderbaren Überblick über
das Stadtzentrum Yangshuos, umgeben von Karsthügeln, der Fluss Li
nicht allzu weit entfernt und alles vorweihnachtlich in abwechselnd
rot, grün und blau beleuchtet von der für diesen Ort wahrlich
überdimensionierten Leuchtreklametafel an einer Straßengabelung am
Fuße des Hügels auf dem wir uns befanden.
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Wohin man auch schaut, Berge! |
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啤酒鱼 - Bierfisch, neben Bambushühnchen und Reisnudeln die berühmteste lokale Spezialität |
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You who have never seen! |
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You can not think of not - only you can't do that! Merkt euch das bitte gefälligst! |
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Wer kennt sie nicht, die Bank f Chi. |
Lady in red. Die ganzen rot gekleideten Leute, die ihr auf der Straße seht, waren alles Frauen in roten Daunenjacken, die mit Speisekarten bewaffnet vor jedem Restaurant (und an dieser Stelle gab es nur Restaurants) standen, um potentielle Kundschaft in die gute Stube zu locken. Wir wurden komischerweise selten angesprochen. Entweder wir sahen nicht hungrig aus, oder wir sahen wie Vegetarier aus, die dann weder Bierfisch noch Bambushühnchen hätten essen können.
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Auf die oben rechts zu sehende Pagode, bzw. auf den unter ihr liegenden Berg wollten wir u nbedingt drauf ... |
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..., dazu mussten wir zunächst durch einen recht trostlosen und etwas dunklen Park ... |
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... und dann diesen super Weg hinauf. |
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Der Ausblick war die Sache aber auf jeden fall wert! |
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Und da waren wir auch schon. |
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Scheint gut besucht zu sein dort oben. |
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Siehe hier die alles erhelle nde Leuchttafel. |
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Hinten der Fluss Li mit dem beleuchteten, bambusbewachsenen Ufer. |
Während
der paar Minuten, die wir uns oben befunden hatten, war es unbemerkt
sehr schnell sehr dunkel geworden, wir taten also gut daran, uns
wieder auf den Rückweg zu machen, der jetzt, wie ihr euch sicher
vorstellen könnt, noch weitaus beschwerlicher war als der Aufstieg,
zumal je weiter runter gingen uns umso mehr die Bäume das Restlicht
raubten und den Abstieg zu einer Pi-mal-Daumen-Angelegnheit verkommen
ließen.. Offensichtlich kamen wir aber lebend unten an. Nach langen
Überlegungen darüber, wo wir nun noch zum Abend essen gehen
sollten, entschieden wir uns dazu, ein vegetarisches Restaurant
aufzusuchen, auf das uns am ersten Tag ein Wegweiser aufmerksam
gemacht hatte. Selbstverständlich war das Essen da etwas teurer,
aber dafür doch sehr lecker … und wir die Speisekarte wurde von
einem Tablet ersetzt, über welche man auch gleich bestellen konnte.
Schöne neue Welt. Mit vollem Bauch machten wir uns dann mit den
Rädern im Dunkeln nach Hause, verbrachten noch einen lustigen Abend
im Zimmer und schliefen dann ein.
Freitag, 12. Dezember
Der
Freitagmorgen begann für uns um 8 Uhr mit der Feststellung, dass
sich Thomas erkältet hatte, und ich auch, wenn auch etwas weniger.
Noch ging es aber und sollte dem Urlaubsvergnügen vorerst keinen
Abbruch tun. Ein Taxi bracht uns in die Stadt zum Südbusbahnhof, von
dort ging es dann mit
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Auf nach Xingping! |
einem kleinen Bus in ein nördlich von Yangshuo
gelegenes Dorf names Xingping 兴平.
Schon als der Bus in den Busbahnhof in Xingping einbog liefen neben
der Tür ungelogen 10 mittelalte Frauen mit Daunenjacken her, manche
mit Schirmmützen und Pferdeschwänzen, und alle mit Fotos in der
Hand und kleinen Bauchtaschen. Als wir dann hielten und ausstiegen
wurden vor allem Thomas und ich sofort mit aufdringlichen Angeboten
für Bambusbootfahrten überhäuft... „BAMBOO BOAT! BAMBOO BOOOAT!
HELLO! HEY! BAMBOO BOAAAT! SIIR!“ Wie sehr uns das gefallen hat,
könnt ihr euch sicher vorstellen. Zumal wir schon von unserem Hostel
aus eine Fahrt mit dem Boot hatten organisieren lassen. Unsere ersten
Versuche, die Angebote der Meute höflich abzulehnen, schlugen fehl,
worauf wir dann etwas bestimmte im Ton wurden, was aber auch nicht
das gewünschte Ziel erreichte. Nein. Wir machten uns auf die Suche
nach einer Toilette und einem Ort, wo wir schnell noch was kleines
zum Mittag essen konnten, und den ganzen Weg über wurden wir wieder
von zwei der Damen verfolgt. Blieben wir stehen, so blieben sie ein
paar Meter entfernt ebenfalls stehen. Wir gingen in einen Laden,
fragten wo denn in der Nähe eine öffentliche Toilette sei, gingen
wieder raus und „YOU WANT COFFEE SIR?!“ … wir wollten keinen
Kaffee. Als wir dann ein kleines Restaurant zum Essen gefunden
hatten, waren wir sie dann schlussendlich doch los .. Nach dem Essen
trafen wir unsere
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Warten auf Kundschaft, die in diesen Monaten rar ist. |
„Verbindungsfrau“, die uns dann zur
Bootsanlegestelle brachte und uns, nachdem sie etwas flussabwärts
ausgestiegen war, mit unserem
Fahrer alleine weiterfahren ließ. Das
Boot war eher ein kleines Floß aus Plastikbambus mit Dach, und
hinten
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Alter Fischer |
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einem Platz für den Fahrer, der von dort das Boot wahlweise
mit Motor oder mit der Stange fortbewegte. Der erste Halt war zugleich das,
weswegen wohl ein Großteil der Leute, vor allem der chinesischen
Touristen hierherkommt: der 20-Yuan-Schein-Spot
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Es gibt Leute, die sich zum Ziel gesetzt haben, alle Orte zu bereisen, die auf den Yuan-Scheinen abgebildet sind, und dort derartige Fotos zu machen. |
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Natürlich noch schöner mit uns im Vordergrund ........ |
Nachdem
wir dort ein paar Fotos gemacht hatten und unser Fahrer auch uns
beide vor diesem Hintergrund fotografiert hatte, setzten wir unsere
Fahrt fort. Die Landschaft ringsrum war atemberaubend, wenn auch zu
diesem Zeitpunkt alles noch etwas diesig war. Und es waren
vergleichsweise wenig andere Boote auf dem Fluss unterwegs, was zur
Hauptreisezeit in den warmen Monaten unter Garantie nicht so ist.
Ungefähr eine dreiviertel Stunde später hielten wir kurz auf einer
kleinen im Fluss gelegenen Insel, wo Leute Essen verkauften, kleine
Souvenirs und man sich mit auf einer Stange sitzenden Kormoranen, die
in der Gegend auf eher tierquälerische Art und Weise zum Fischen
benutzt werden, fotografieren lassen. Wir fuhren weiter, und uns
wurde langsam kälter, hatten wir doch die ganze Zeit den Fahrtwind
im Gesicht, für unsere Erkältung nicht förderlich. Irgendwann
drehten wir dann um und fuhren zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatten
sich die Wolken etwas gelichtet und die Sonnenstrahlen tauchten nun
die Hügel in eine ganz andere, kontrastreicher Stimmung. Und uns
wurde wieder ein bisschen wärmer. Im Frühling oder Sommer, wenn man
die Sonne öfter zu Gesicht bekommt, sieht das bestimmt alles immer
so schön und noch schöner aus. Nur ist es dann auch mit der Ruhe
und Entspannung vorbei … Am 20-Yuan-Schein-Spot gingen wir wieder
an Land und fuhren mit einem kleinen Elektroauto zurück nach
Xingping und dann mit dem Bus wieder nach Yangshuo. Dort haben wir
dann noch was gegessen, bevor wir ins Hostel zurückgegangen sind.
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Fast alleine ... |
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Der rechts ist liegengeblieben und verrostet. |
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Wenn Yangshuo eines hat, dann Felsen und Bambus. |
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Pause auf der kleinen Insel zum Essen und Nippes kaufen |
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Es gab zwei dieser Inseln direkt hintereinander, für Hochkonjunkturtage. |
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Als die Sonne rauskam, wurde es wärmer und vor allem noch viel schöner anzusehen. |
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Rieeeesssiiiigggg.... |
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Hier kehrten wir wieder um. |
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Klischee, nicht wahr? |
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Volle Kraft voraus! |
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Epischer Sonnenschein! |
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Schuhbidubidu ... |
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So schööön! |
Im
Cafe tranken wir noch was heißes (Thomas nen völlig überzuckerten
Ingwertee und ich ne heiße Schokolade). An dem Tisch nebenan saßen
ein paar andere Gäste, tauschten sich mit ein paar chinesischen
Gästen aus, und kamen dann auf die Idee, das 4-Gewinnt-Spiel von
einem kleinen Ecktisch hervorzuholen, was sie mal besser nicht getan
hätten. Denn als sie den Deckel öffneten, wurde es plötzlich etwas
unruhig, es wurde hochfrequent geschrien und einige wandten sich
angeekelt so schnell wie möglich ab. Auslöser der Unruhe war eine
circa 5cm lange, pechschwarze Kakerlake, die zuerst über den Tisch
gelaufen war, dann auf der Tischkante verweilte und dann von einem
mutigen Australier mit einem schnell geborgten Schuh („give me a
shoe or something!“) zermatscht wurde, sodass sie zertrümmert und
vor grünem Schleim triefend auf den Boden fiel. Ende.
Samstag, 13. Dezember
Am
Samstag miteten wir uns wieder Fahrräder und fuhren einfach auf der
Straße, die zu unserem Hostel führt, einen anderen Abzweig, eine
Fahrt ins Blaue oder besser gesagt Grüne also.
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So ein Garten an so einem Ort wäre auch mal was... |
Nachdem wir ein
ganzes Stück der Straße gefolgt waren, wurde der Weg schmaler und
unbefestigt und wir kamen in einen kleinen Wald, zum größten Teil
aus 8m hohem
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Hochgrab... |
Bambus bestehend. Und schon bald fand sich auf der
linken Seite eine Art kleiner Friedhof. Direkt am Wegesrand befand
sich da so etwas wie ein Hochgrab (so wie ein Hochbeet, aber halt für
Tote), oben drauf noch ein zierliches Gestell mit allerlei
Dekoration.
Davor lagen die Überreste von Unmengen an roten Böllern.
Hier hatte vor nicht allzu langer Zeit wohl
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Weiter oben noch ältere Grabsteine. |
eine Beerdigung
stattgefunden. Ein wenig den Hügel hinauf entdeckte Thomas noch
weitere Grabsteine. Öffentliche Friedhöfe gibt es in China auch,
aber sie sind, wie mir Katja gesagt hat, sehr sehr teuer und so
bestatten viele Leute, sofern möglich, ihre Verstorbenen auf
Privatgrundstücken oder weit außerhalb der Städte. Danach gingen
wir auf der rechten Seite des Weges in dne Bambuswald hinein, und
erstmal hinunter zum Ufer des Flusses Li. Die Aussicht, die sich uns
nun bot, war im Vergleich zu allem, was wir bisher in Peking gesehen
hatten, wie das Paradies. Natur wohin wir auch schauten, der Fluss,
das von Bambus bewachsene Ufer, im Hintergrund die allgegenwärtigen
Hügel.
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Der Fluss Li mal ganz ruhig und unbefahren. |
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Und ab und zu sang sogar ein Mann auf der anderen Seite des
Flusses ein Lied. War fast ein bisschen wie im Film oder Klischee.
Wir schauten uns dann auch noch ein bisschen in dem Bambuswald um. Da
drin zu stehen zwischen all den riesigen Bambusstämmen und die Ruhe
zu genießen, wunderbar.
Wir gingen dann nochmal auf die kleine
Halbinsel in der Mitte des Flusses, machten viele Fotos und wollten
eigentlich gar nicht von diesem Ort weg, den in Peking würden wir so
etwas nicht so schnell wiederbekommen.
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Perfektes Handyhintegrundbild (Idee: Thomas ;-) |
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Das obligatorische Blumenmakro. |
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Kormoranfischer |
Irgendwann gingen wir dann
aber doch, war die Ruhe doch ohnehin bald vorbei. Denn ab 13 Uhr
fuhren dann wieder die Flussschiffe, die Leute von einer Stadt zur
anderen beförderten, und die störten die Idylle gewaltig.
Der
Weg in die Stadt, von dem ein Teil mit einem langen großen Dach
überdeckt war, war, da es nun Wochenende war, gefüllt mit Touristen
und Souvenirständen. Die verkauften den üblichen Krimskrams und
Spielzeug, dass Krach machte und den in China zur Zeit 'hottesten
Song' namens Xiao Pingguo 小苹果
(Kleiner Apfel) spielte. Erst entsetzt von den Massen (wir
mussten ja da mit unseren Rädern durch und hatten uns ein paar
Minuten zuvor noch in friedlichster Natur befunden), packten wir am
Ende doch die Gelegenheit beim Schopfe und erhandelten uns ein paar
günstige Andenken. In der Stadt aßen wir dann wieder Gurken-Nudeln
und fuhren dann gestärkt noch einmal in Richtung Süden, wo es dann
eigentlich die ganze Zeit auf einer Hauptverkehrsstraße lang ging,
was recht abenteuerlich war. So wie dort hat der Verkehr in Peking
vermutlich vor zehn fünfzehn Jahren ausgesehen, Fahrzeuge aller Art
und Größe, Dezibelwerte die tief ins Mark eindringen, Gestank von
allen möglichen Treibstoffen und die einfache Regel, wer zuerst
kommt, fährt zuerst, oder auch
|
Auf sieben Brücken musst du stehen.
Oder so ähnlich. |
schneidet zuerst. Aber auch dieses
Mal war die uns umgebende Landschaft wieder atemberaubend schön,
kleine Felder auf beiden Seiten der Straße und zwischen drin hier
ein Hügel, da ein Hügel, und der die jetzt schon etwas tiefer
stehende Sonne trug den Rest zur Atmosphäre bei.
|
Mit diesem Tor ganz hinten hat das irgendwie was magisches ... |
|
... und mit den Rohren hier ganz vorne eher nicht. |
Unser Hauptziel
dieser Fahrt nach Süden war ein Baum gewesen, der, glaubt man der
Infotafel am Eingang, schon über tausend Jahre alt war. Abgesehen
von der Tatsache, dass wieder alles sehr touristisch war, also extra
ein riesiger Park für diesen Baum errichtet worden war, mit Eintritt
und einem Gerät, wo man sich aus einem Geldstück eine Marke mit dem
Baum drauf als Andenken prägen lassen konnte, war der Baum, wenn
auch eingezäunt, echt beeindruckend. Offensichtlich schienen von den
größeren Ästen des Baumes Ausleger wieder in den Boden gewachsen
zu sein, sowas habe ich zuvor noch nie gesehen und auch nie davon
gehört (weswegen ich nicht weiß, ob wirklich alles zum Baum gehörte
oder nicht … aber Erdbeerpflanzen machen das ja auch, warum also
nicht Bäume ebenfalls).
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Dieser Baum ... |
|
... hätte locker bei "Der Herr der Ringe" mitspielen können. |
Der
Großteil der Besucher bestand aus Leuten, die eine Kamera umhängen
hatten, einige Beispielfotos in der Hand hielten und auf zahlende
Kundschaft
|
Flaute |
hofften, die sich von ihnen vor dem Baum ablichten lassen
würden. Das stieß jedoch auf wenig Interesse. Zwei Männer
beispielsweise fragten uns lieber, als wir am Ufer eines Sees saßen,
ob sie denn nicht mit uns ein Foto machen könnten. Und der Baum war
nicht mal im Hintergrund. Pech gehabt, Baum.
Wir
machten uns dann bald wieder auf den Heimweg, da wir bald vom Hostel
abgeholt und zur Lichtshow Liu Sanjie 刘三姐
gebracht werden sollten. Das war eine Show, die vom vermutlich
international bekanntesten chinesischen Regisseur Zhang Yimou 张艺谋,
der auch die Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Olympischen Spiele
2008 in Peking entworfen hatte, erdacht worden ist. Diese Show findet
das ganze Jahr über jeden Abend (!) statt, dabei nehmen teilweise
über 600 Bauern aus den umliegenden Dörfern teil, und nur einige
wenige professionelle Schauspieler. Für die Show wurde eigens am
Fluss Li ein Veranstaltungszentrum aufgebaut, mit circa 2000
Sitzplätzen verschiedener Preisklassen. Vor dem Eingang kann man
sich warme, aussortierte Armeemäntel zum Wärmen mieten und
Ferngläser, für die, die es ganz genau wissen wollen. Die Show an
sich war, muss man leider sagen, nur „ganz nett“ (und wir
bezahlten 200 nochwas Yuan für unsere Plätze). Das spektakulärste
und auch schönste waren die beleuchten Hügel im Hintergrund, die
waren aber leider viel zu selten angestrahlt zu sehen.
Die meiste
Zeit liefen die Darsteller umher, mal mit Fackeln, mal auf einer
Seite des Flusses mit Fahrrädern und Kühen. Dann sangen sie
manchmal noch in der traditionellen Kleidung der ethnischen Gruppe,
der sie jeweils angehörten. Was jetzt hinter dem ganzen für eine
Geschichte steckte, kann ich
nicht sagen, dass war ohne Vorwissen
sehr schlecht zu erkennen. Insgesamt wurde zu wenig mit dem Licht und
der unschlagbaren Kulisse gespielt, für meinen Geschmack. Was dem
Ganzen noch mehr Abbruch getan hat, waren die anderen chinesischen
Gäste … das klingt jetzt sicher doof, aber so ist es nunmal. Egal
wo, sei es bei so einer Lichtshow, im Kino, im Theater, beim Konzert,
überall: ein nicht zu vernachlässigender Teil der chinesischen
Besucher von Kulturveranstaltungen ist bei ebendiesen für unsere
Begriffe laut, telefoniert, steht mehrmals auf, schreibt mit dem
Handy und stellt den Ton nicht aus
und und und … Und bei der
Lichtshow standen die meisten auch 5 Minuten auf, bevor es überhaupt
zu Ende war, und sich die Darsteller verabschieden konnten. Wir haben
dass schon mehrfach festgestellt und auch unsere Verwunderung und
teils auch Verärgerung darüber mittgeteilt, haben gesagt, dass wir
dass sehr sehr unhöflich finden und man in Deutschland egal wo
vermutlich sehr bald des Raumes verwiesen werden würde. Den meisten,
denen wir dass gesagt haben, ist das aber noch nicht wirklich
aufgefallen, und es stört sie auch nicht. Wenn sie wo hingehen, um
unterhalten zu werden, dann wollen sie nicht einfach ruhig und
regungslos dasitzen, sondern machen, was ihnen gefällt. Wie auch
immer, ich finde es dennoch sehr nervig und unhöflich …
|
Auch aus Xingping haben Leute mitgemacht. |
Wir
fuhren dann Heim, quatschten noch ein bisschen mit Jane, aßen in
Ermangelung richtiger Nahrung noch n bisschen Süßes zum Abendbrot
und gingen dann schlafen.
Sonntag, 14. Dezember
Unser
letzte Tag war angebrochen. Heul, schrei, wein. Zu allem Überfluss
war Thomas Erkältung auch noch schlechter geworden, meine auch.
Dennoch tranken wir unten im Café noch einen Tee und liefen dann mit
unserem Gepäck in die Stadt, wo wir vor unserem Rückflug noch ein
paar Stunden verbringen wollten. Nach einem Mix aus Frühstück und
Mittagessen, setzen wir uns nochmal unter einen von den Wurzeln eines
großen Baumes gehaltenen Stein am Ufer des Li und versuchten uns
physisch und psychisch auf den Rückflug mit Erkältung
vorzubereiten, was man bekanntlich vermeiden sollte (also mit
Erkältung zu fliegen). Wir tranken noch Kaffee, spielten ein
bisschen Black Stories, Thomas kaufte für mich einen von einer
kleinen Omi selbstgemachten Blumenkranz (das hätte mich einfach zu
traurig gemacht, sie abzuweisen, als sie zu unserem Tisch kam, uns
den
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Hübsch, ich weiß. |
wirklich hübschen Kranz zeigte und mit den ihr verbliebenen
Zähnen lächelte...) und irgendwann liefen wir dann zum Busbahnhof,
an dem wir am Mittwoch angekommen waren. Von dort aus ging es wieder
zurück zum Flughafen, wo wir uns wieder ein paar Pommes gönnten
(aus dem selben Grund wie bei der Ankunft) und die letzten Stunden im
Wartebereich mit Musikhören, Erzählen und Leute beobachten
verbrachten.
Wie
auch beim Abflug aus Peking verspätete sich unser Start, wenn auch
nur um einen Stunde. Als es dann losging, machte sich, zumindest
schon bei mir, bemerkbar, warum man nicht mit einer Erkältung
fliegen sollte: der Druck, der sich bei mir auch so immer Recht stark
aufbaut, war nun noch stärker zu spüren und ging auch nur
schwerlich weg. Schlimmer war es dann beim Sinken kurz vor dem
Landen. Da spürte es dann auch Thomas und unsere beiden Köpfe
fühlten sich an, als ob sie platzen würden oder (bei mir) jemand
mit nem Messer in meiner Stirn rumsticht … nicht schön. Also am
besten nicht machen und lieber länger im Urlaub bleiben, wenn man
sich doch mal erkältet hat. Oder zurücktrampen.
Angekommen
in Peking galt es dann nur noch, Heim zu kommen. Als wir ein
Stockwerk tiefer zu dem Ort kamen, an dem die offiziellen Taxis
hielten, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf, als wir die Schlange
sahen, die dort geduldig auf die spärlich nachkommenden Taxis
wartete. Ein Schwarztaxi wollten wir eigentlich auch nicht, aber noch
ne Stunde oder mehr warten wollten wir auch nicht. So lief es dann
darauf hinaus, dass wir einem der herumwuselnden Schwarztaxifahrern
zustimmten, uns für je 100 Yuan zur Uni zu fahren, sofern er vorher
noch einen anderen Kunden wohin bringen dürfte. Das hat auch alles
gut geklappt. Haben dann halt nur 70 Yuan mehr bezahlt, als es mit
einem offiziellen Taxi gewesen wäre.
Das
war ein wirklich sehr sehr schöner und erholsamer Urlaub. Wir
wollten beide gar nicht mehr weg und haben festgestellt, wie sehr
einem Ruhe und Natur doch fehlt. Peking hat sehr viel zu bieten, aber vieles eben auch nicht, dazu zählen Ruhe, Natur und kurze Wege.
Weihnachten, 24. Dezember
Um
wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen (neben
den zwei ganz tollen Paketen meiner Familie <3), gingen wir am zu
Heiligabend ganz untypisch (für uns zumindest) mit zwei chinesischen
Freundinnen in die Kirche. Als wir bei der ersten Kirche ganz in der
Nähe der Uni ankamen mussten wir jedoch feststellen, dass die
frühste Zeit für den Gottesdienst, die wir im Internet gefunden
hatten, nicht stimmte und alles erst ne halbe Stunde später los
gehen würde. Dann hätten wir es aber nicht mehr rechtzeitig zum
Abendessen geschafft. Deswegen schauten Ke und Yan nach einer anderen
Kirche ein bisschen mehr in der Nähe unseres Abendessens. Sie wurden
fündig und so fuhren wir dann Richtung Osten. Das Kirchengelände,
das wir dann betraten, war recht, aber an sich sehr schön. Alles war
aus dunkelgrauen Ziegeln gebaut, sah irgendwie britisch aus. Nur war
oben im
Hauptschiff kein Platz mehr, deswegen saßen wir dann mit
vielen anderen, vor allem chinesischen Gästen, in dem Keller unter
der Kirche. Das war ein riesiger Raum mit niedriger Decke, die Wände
weiß, überall Neonröhren und Kirchenbänke. Und in regelmäßigen
Abständen hingen an den Wänden Flachbildschirme, auf denen dann die
Predigt und der Chorgesang von oben übertragen wurde. Das alles
wirkte natürlich ein bisschen surreal, aber als man sich dann daran
gewöhnt hatte, war es eigentlich sogar ganz gemütlich. Und die
meisten Weihnachtslieder waren uns sogar bekannt (klar, chinesische
Weihnachtslieder gibt es ja nicht wirklich), wenngleich sie natürlich
auf Chinesisch gesungen wurden. Kurz vor sechs gingen wir dann
vorzeitig, um es noch bis um 7 zum Paulaner Brauhaus zu schaffen, wo
wir einen Tisch reserviert hatten. Das Brauhaus befindet sich im
Kempinski Hotel Peking, welches wiederum irgendwie auch in ein
Luxuskaufhaus eingebunden zu scheint. Uns war bewusst, dass dieser
Abend teuer werden sollte, aber zu Weihnachten fernab der Heimat kann
man sich schon mal was gönnen. Innen drin wirkte alles tatsächlich
sehr deutsch: rustikale Tische und Stühle, warmes Licht, Dekoration,
wie man sie von jedem bayerischen Gasthaus erwarten würde, goldene
Braukessel und Bedienungen in Trachtenkleidung. Und die Speisekarte
war auf Chinesisch, Englisch und – Bayerisch. Und es gab sogar drei
vegetarische Gerichte die glücklicherweise auch mit das billigste
waren), einige vegetarische Vorspeisen, und viele vegetarische
Beilagen. Alle tranken wir natürlich Bier, schließlich brauen die
das da selber und es schmeckt echt toll! Zu Essen gab es bei Thomas
und mir einen riesigen Kartoffelrösti mit Spiegeleiern, Tomaten und
Röstzwiebeln, mit Salat. Thomas bestellte sich als extra Beilage
noch Kartoffelbrei und ich Spätzle. Schmeckte lecker, es fehlte bloß
ein bisschen Salz und sowas wie ne Soße. Auch bei Kes Kasseler
fehlte Soße, und die zwei circa 2,5 cm fetten (!) Fleischscheiben
waren auch nicht gerade das, was sie sich erwartet hatte, es
schmeckte ihr zwar, aber war einfach zu viel Fleisch.. Und Yan hatte
n halbes Hähnchen mit Pommes.
Zu viert bezahlten wir insgesamt fast
1000 Yuan, was für chinesische Verhältnisse schon arg viel ist.
Lecker war es aber wie gesagt und wir hatten auch sehr viel Spaß
zusammen. In was für einer Umgebung wir da eigentlich gegessen
hatten sahen wir dann noch beim rausgehen, als wir einen parkenden
Rolls Royce passierten, sieht man ja auch nicht alle Tage.
Das
war es jetzt erstmal. Bis zum nächsten Mal, was dann hoffentlich
nicht so lange auf sich warten lässt :-)
PS: Noch ein interessanter Fakt zum Thema Weihnachten in China: rund um Heiligabend werden überall Äpfel in hübschen Verpackungen verkauft. Apfel heißt auf Chinesisch píng guǒ 苹果 Heiligabend heißt píng ān yè 平安夜 ("Friedensnacht"). Dem aufmerksamen Leser wird schon die schriftliche Ähnlichkeit der beiden Anfangsschriftzeichen der Worte Apfel und Heiligabend aufgefallen sein. Aber nicht nur ähneln sie sich in der Schreibweise, sondern sie sind auch Homophone, die Aussprache samt des Tones ist dieselbe. Insofern verschenkt man in China, wenn man zu Weihnachten Äpfel verschenkt, ein kleines bisschen Frieden. Schön, oder?